Freitag, 22. Mai 2015

Peninsula Walk Kaikoura

Der Peninsula Walk in Kaikoura ist einer der schönsten Walks die wir bisher beschreiten durften.
Bisher hat das Wetter eine komplette umrundung der Halbinsel leider nicht zugelassen. Ein wenig Zeit haben wir ja noch.

Ich bin grade etwas in Eile und außerdem schlicht und ergreifend zu Faul großartig was zu erzählen, deswegen hier einfach ein paar Bilder :)








Muss am Mehr liegen. Selbst die Robben sind Tiefenenspannt.
Wir wollten noch eine weiß/rot anmalen, haben uns dann aber doch nicht näher hin getraut




    





Tada! Eine Robbe :)


                                                                                                                       













Seifenkistenrennen


Letzte Woche hatten die Kids Osterferien und Shane hat mit seinem Großen eine Seifenkiste gebaut. Seit dem reden wir davon sie endlich mal am Berg auszuprobieren und Sonntag haben wirs dann endlich geschafft.
Die drei Jungs sind übrigens Karl, Carsten & Fritz die vorrübergehend bei uns gewohnt haben, mittlerweile aber in einem Hostel in der Stadt arbeiten und wohnen. Außerdem sind sie unsere treuesten Kunden und zu wirklich guten Freunden geworden :)
Alle drei zum knutschen und für jeden Mist zu haben. Ansonsten war noch unserer neuer Argentinischer Freund mit von der Partie und ganz vorne weg natürlich Shane :)
Aneska & Ich haben von der ganzen aktion wohl die wenigsten Schrammen davon getragen, aber auch nur weil wir uns für den Busch und nicht den Kies als Landeplatz entschieden haben.









Rocki noddelte das ganze nicht im geringsten. Karl hat es schon zu Anfang fast zerlegt, bei dem Versuch dem stoischem tier auszuweichen



Aneska und Ich haben uns gegen Protest zusammen auf die Höllenmaschine gesetzt. Ging verhältnismäßig gut aus.





Shanes zweiter Versuch mit dem er alle Rekorde brach und als ungekrkönter Meister davon brauste.

Die Dornen haben wir noch am nächsten Tag raus geholt


Geschunden aber Glücklich waren wir anschließend noch angeln am Strand.
Selbst gefangen und überm Lagerfeuer gebraten waren die Haie 10mal so lecker.


Carsten erklärt die Welt. Oder jedenfalls Fritz wie er am besten mit dem Kajak raus kommt.



In der Praxis wars dann doch nicht ganz so einfach. Trotz erbittertem Kampfes kam Fritz nicht gegen die Wellen an. Shane hat letzten Endes Schnur, Haken und Anker im Meer versenkt.



Mit vereinten Kräften werden die 5 gefangenen Haie an Land gezogen. Ohne die zwei Kleinen hätten wir es wohl nicht geschafft ;)

Fritz ist seit 11 Jahren Vegitarier. Bei selbst gefangen, getötet und zerlegt machte er jedoch eine Ausnahme. Fazit: 'Joa, ganz lecker. Aber nicht wirklich meins.'






Besuch ließ nicht lange auf sich warten. Der kleine Köter neben Georgie gehört nicht zu uns, wich aber den ganzen Abend nicht von unsrer seite.









Danke für den großartigen Tag! 

Mittwoch, 13. Mai 2015

Kaikoura

Jetzt sind wir doch tatsächlich schon etwas über zwei Monate in Kaikoura. Dank der Bararbeit kennen wir die halbe Stadt, die üblichen Verdächtigen und gelten schon als halbe Locals. Zeit etwas über diesen wunderbaren Ort Neuseelands zu erzählen.


In der Mythologie der Maori ist die Halbinsel Kaikoura der Ort, an dem der Gott ähnlich Held Maui seinen Fuß aufsetzte, als er den schweren Fisch (die Nordinsel) aus den Tiefen des Ozeans heraus zog. Ausgrabungen belegen, dass Kaikoura einer der wenigen Orte ist der schon vor ca 800 Jahren von diversen Maoristämmen besiedelt war. 1828 war die hiesige Küste Schauplatz eines heftigen Gefechts. Krieger des Stammes Ngati Toa vielen in Kaikoura ein und töteten mehrere Hundert Angehörige des Stammes der Ngai Tahu oder nahmen sie gefangen.
Mit Einzug der Europäer um 1840 begann der Walfang. Kaikoura war bis 1922 die bekannteste walfängerstadt ganz Neuseelands.
Aber nicht nur Potwale tummeln sich vor der Küste dieser kleinen Halbinsel.
Dank der günstigen Strömungsverhältnisse des küstennahen Schelfmeeres findet man hier eine tierreiche Region die seines gleichen sucht.




Robben


Überfall entlang des Meeres, egal ob am Sand- oder Steinstrand, im hohem Gras, auf Felsen oder auf Parkplätzen, stolpert man über diese drolligen Tierchen. Die im Wasser sehr friedliebenden Zeitgenossen können an Land ganz schön gefährlich werden. Man muss höllisch aufpassen wenn man mit dem Hund laufen geht, falls dieser zwischen Robbe und Meer kommt hatte man die längste Zeit seines Lebens einen Vierbeiner. Auch man selbst sollte vorsicht walten lassen. Die Viecher können verflixt schnell sein dafür das sie sonst so träge aussehen. Das neuseeländische Pandont zum 'Kühe schubbsen' ist übrigens 'Robben klatschen'. Man schleicht sich gegen Windrichtung an einen auf den Steinen liegende Seehund an, holt aus, klatscht ihm einmal auf den Bauch und gibt fersengeld. Bisher noch nicht ausprobiert, die Dorfjugend schwört drauf.
Einer der schönsten Plätze hier ist wohl ein ca 20 km nördlich gelegener Wasserfall in den Bergen, dessen Flusslauf etwa 400 m weiter im Meer endet. Die meisten der zwischen November und Dezember geboren Robben Babys machen sich Mitte April auf den Weg zum Wasserfall. Den ganzen Winter über leben, spielen und lernen sie hier, wie man ein echter Seehund ist während ihre Mütter im Meer nach Nahrung suchen. Zum füttern treffen Mutter und Nachwuchs sich an der Flussmündung. Ich kann mit reinem Gewissen behaupten noch nie etwas so goldiges gesehen zu haben. Man wird einfach nicht müde den Kleinen dabei zuzusehen wie sie durchs Wasser toben, sich gegenseitig ärgern und tollpatschig über die Steine hoppeln. Und mal ehrlich, könnt ihr euch was äußeres als 60 Seehundwelpen vorstellen, die alleine ausgelassen durch die Gegend tollen?



Delfiene


Zunächst war ich ja der festen Überzeugung, dass die sich hier angeblich so rege tummelnden Dusky Delfine nur eine Erfindung der Einheimischen sind, um noch mehr Touristen anzulocken. Im Nachhinein hat sich herraus gestellt, dass ich einfach nur kollosal kurzsichtig und der ungekrönte König des im falschen Moment wegschauens bin.
Nachdem Shane's Haus nur ein Steinwurf vom Strand entferne ist, verbringen wir dementsprechend viel Zeit dort. Zum laufen, angeln oder einfache nur faul in der Sonne liegen und aufs Meer starren. Vor ein paar Wochen hab ichs dann endlich geschafft mal  im richtigen Moment hin zu sehen. Eine Gruppe von 3 Delfinen zog nur wenige Meter von der Küste entfernt ihre Runden. Nachdem ich 10 Minuten die immer wieder auftauchenden rückenflossen beobachtete, beschlossen sie doch noch ein bisschen Show zu machen und sprangen 5 -6 mal hoch über die Wasserfläche. Seit dem sehe ich fas jedesmal wenn ich einige Minuten am Strand sitze wenigstens einen der Tümmler. 



Wale
Kaikoura lebt neben Fischerei und Landwirtschaft zum größten Teil vom Tourismus. Und verantwortlich hierfür sind wohl die Pottwale. Whalwach, die größte Company hier, bietet neben Delfien- und Robbenschwimmen auch Ausflüge mit Boot und Helikopter an, um die Riesen aus nächster Nähe zu bestaunen. Bisher fehlte uns leider das Geld, aber eine unserer Stammkundinnen ist Skipper auf einem der großen whalewach Schiffe und hat versprochen uns in der Wintersaison mal mitzunehmen. Wir freuen uns schon riesig :)



Was sonst noch so kreucht und fleucht

 
Ein weiter Grund warum sich hier so viele faszinierende Meeresbewohner tummeln ist mit sicherheit die schier unerschöpfbare vielfalt an Meerfrüchten.
Vor ein paar Wochen waren wir mit Shane schnorchel und haben in kürzester Zeit 3 Hummer, eine Krabbe, einige Pãua Muscheln und zwei Seeigel fürs Abendessen erbeutet. Wir haben auch alles direkt am Strand roh probiert wobei ich sagen muss dass der Seeigel echt nen Haufen Überwindung gekostet hat. Die Dinger schmecken aber auch einfach widerlich.

Vor 3 tagen war Shane nochmal alleine tauchen. Unser Abendessen: Hummer, mussels ( die hier typischen großen grünen Muscheln) Pãua Muscheln,Seetang salat ( das zeug ist der Hammer! Schmeckt ähnlich wie Maingold oder Spinat und hat laut Shane 30 mal so viele Vitamine wie jegliches Land Gemüse) und zum krönenden Abschluss : ein gigantischer Okterpuss.



Haie

Ein beliebter Zeitvertreib der einheimischen ist übrigens Haie angeln. Einerseits die Kleineren zum Verzehr und die Großen zum...pu, keine Ahnung...Beweis der Männlichkeit?
Allerdings muss ich zugeben das es wirklich einen eigenen Reiz hat Nachts 20 min am Meer zu stehen und mit der Angel zu kämpfen. Shane hat uns an einem unserer ersten Abende hier mitgenommen. Es war Vollmond, das Meer war ruhig und wir fanden einen Platz Nähe der Straße in einer geschützten Bucht. Aneska und ich haben mit vereinten Kräften einen knapp 130 kilo schweren Vertreter seiner Art raus geholt. Aber bevor ich hier gleich mit schimpf und Schande aus der Familie verbannt werde : Wir haben anschließend 10 Minuten mit aller Kraft gekämpft ihn wieder hoch zu Päppeln und zurück ins Meer zu schicken. Shane ist dabei baden gegangen und mit den Worten ' oh man, hatten wir den Burschen nicht wieder fit bekommen, hätte ich mir das nicht so schnell verziehen' triefend aber zufrieden wieder raus gekommen.
Es war auf jeden Fall ein Erlebnisse, auch wenn es sicherlich nicht zu meinem neuem Hobby wird.
Kleinere zum essen haben wir direkt am Strand vor unserer Tür raus geholt. Shane ist mit dem Kajak raus und hat eine Schnur mit Anker und 5 Haken versenkt. Eine Stunde später hatten wir 4 kleine Haie, die wir direkt am Strand zerlegt und über dem Lagerfeuer gebraten haben. Bisschen wenig Eigengeschmack, aber trotzdem verdammt lecker.
Der gängige Fisch für fish&chips hier in Kaikoura ist übrigens Hai.

 
Was gibt es sonst noch zu berichten? 

Die 'Stadt' ist zwar klein ( ca 3000 Einwohner) hat aber ihren ganz eigenen Charm. Es wird hier nie langweilig, und je mehr man in das Dorfleben involviert wird, desto witziger wird es. Grade durch die Arbeit in der Bar sind wir mittlerweile bestens über alles und jeden informiert. Als Aussenstehender durchaus amüsant.
Wie Überall in Neuseeland sind auch die Bewohner hier liebenswert, hilfsbereit, offen, lebensfroh, haben die ihnen eigene liberalen Einstellung zu Arbeit und sind ein wenig naiv.
Man kann sie eigentlich nur gern haben.
Wenn wir nicht grade in der Natur unterwegs sind, mit Haien kämpfen, unser Abendessen jagen, Robben beobachten oder arbeiten, verbringen wir viel Zeit im Adelphi, der Bar gegenüber des strawberry trees dessen Team uns immer mehr ans Herz wächst. Dank den vielen Pooltischen werden wir immer besser und haben eine wirklich lustige neue Variante gelernt, die man mit einer großen Gruppe spielen kann.

Alles in allem geht es uns also wirklich gut. Wir haben das größte Los aller Zeiten mit unserem Hoste gezogen, haben eine tolle Arbeit, leben in einer grandiosen Region, haben einen Freundeskreis gefunden und der Winter hat ZZ beschlossen Pause zu machen, womit wir seit fast einer Woche wieder bombastisches Wetter haben.
Nur das Reisefieber macht sich langsam aber sicher wieder bemerkbar und die innere Unruhe wir größer.